Samstag, 8. September 2007

Bücherstock.


Im Moment scheint eine Welle von Stöckchen die Bloggerwelt zu überfluten. Manche Stöckchen sind echt doof, andere finde ich echt interessant und zugegebenermaßen sind sie, wie gwen in ihrem Blog ganz richtig bemerkte, gut zu gebrauchen, wenn man bloggen, aber nicht nachdenken will. Ich habe bisher noch nicht darüber gebloggt, aber ich bin nicht nur süchtig nach Tee, sondern auch nach Büchern. Bringt mich nicht in einen Buchladen oder (fast noch schlimmer) in ein Antiquariat. Ich werde die nächste Stunde nicht mehr hinauskommen. Wenn ich bei irgendwem zum ersten Mal Zuhause bin, schiele ich erstmal in dessen Bücherregal (ja, ich bin schrecklich neugierig). Und das tolle ist, dass Bücher sich so gut mit Tee kombinieren lassen. Also - nicht Tee auf Buch (Hilfe!!), sondern beim lesen Tee trinken. Herrlich.
Jedenfalls geht es in meinem Stöckchen um Bücher. Es gibt im Netz viele Stöckchen zu dem Thema, ich hab einfach mal ein paar miteinander kombiniert und mir einfach die Fragen aus den jeweiligen Stöckchen herausgesucht, die mir am besten gefielen und/oder zu denen mir sofort eine Antwort einfiel. Los geht's.
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Bücher
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Gebunden oder Taschenbuch?
Am liebsten gebunden. Aber mein Geldbeutel leidet ohnehin schon immer, wenn ich einen Buchhandel betrete, von daher geht auch Taschenbuch. Was aber besonders toll ist, wie ich neulich festgestellt habe, sind wattierte Bücher :herzchen:. Ich sage nur: die Ferienbibliothek-Reihe vom Piperverlag. Bezahlbar und hach.

Amazon oder Buchhandel?
Ich bin zwar ein großer Amazon-Fan, aber eigentlich mehr was DVDs betrifft. Bei Büchern gewinnt eindeutig der Buchhandel. Ich liiiiebe es, zu stöbern und die Bücher anzufassen (natürlich immer mit gebührendem Respekt und sauberen Fingern, jawoll!) und das Papier zu riechen. Außerdem finde ich den Anblick von vielen Bücherregalen einfach zum niederknieen.

Lesezeichen oder Eselsohr?
Eselsohr? ESELSOHR?? Ich klaue mal ein Bloggerzitat von kaeskesplace.de: Eselsohren sind die Vorstufe der Bücherverbrennung!! Wer jemals seine Bücher mit Eselsohren misshandelt, möge auf ewig in den tiefsten Kreisen der Hölle schmoren!! Eselsohren... Unglaublich...

Ordnen nach Autor, nach Titel oder ungeordnet?
Keins davon. Ich ordne meine Bücher möglichst nach Genre (Biographien, Fantasy, Klassiker, Belletristik...), dann innerhalb des einzelnen Genres nach Autor, dann nach Erscheinungsjahr. Muss ja alles seine Ordnung haben. :fussy:

Behalten, wegwerfen oder verkaufen?
Behalten natürlich. Was für eine Frage. Wegwerfen geht schonmal gar nicht, und solange ich noch irgendwo Platz habe (und wir haben einen Keller UND einen Dachboden. Ha!) wird auch nichts verkauft. Ich würde glaube ich auch eher verschenken als verkaufen, und auch nur in liebevolle Hände.

Mit Schutzumschlag lesen oder ohne?
Ohne. Ich hasse Schutzumschläge. Sie rutschen ständig herunter und man kann aufpassen wie man will (und ich passe IMMER auf mit meinen Büchern), nach dem lesen sehen sie nicht mehr so schön aus wie vorher. Also runter damit und nachher wieder drauf.

Erzählung oder Roman?
Roman. Es gibt wenige Erzählungen, die ich wirklich mag. Eine Ausnahme ist Kafka, den ich sehr liebe.

Harry Potter oder Lemony Snicket?
Komischer Vergleich. Harry Potter gewinnt aber eindeutig, Lemony Snicket mochte ich irgendwie nicht.

Neu oder gebraucht?
Eigentlich lieber gebraucht. Nicht nur wegen der Preisfrage, denn ich mag das Gefühl, wenn vor mir schonmal jemand ein Buch gelesen hat. Das Buch übernimmt irgendwie immer einen Teil seines Lesers, wenn man das so sagen kann. Rein nach Empfinden natürlich und so *fuchtel*. Außerdem liebe ich Antiquariate, da sind die Bücher nun mal gebraucht. Naja, eigentlich liebe ich Antiquariate unter anderem deswegen. Dort herrscht so ein besonderes Flair. Und man findet so viele Schätzchen. Natürlich muss das Buch pfleglich behandelt worden sein, bei Rissen, Flecken und Eselsohren (*grml*) blutet mir das Herz.

Ein sehr gutes Buch, von dem noch nie jemand gehört hat?
Ich lese gerade "Der Wille zur Kunst. Zur ästhetischen Mentalität der Moderne" von Beat Wyss, ein kunstgeschichtliches Buch, das sicher hauptsächlich in den entsprechenden Kreisen bekannt ist. Ich hab es auf der Documenta gekauft und find's toll.
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Die beste Biographie, die du mal gelesen hast?
Nicht direkt eine Biographie, aber ein "biographischer Roman": Tender Bar von J.R. Moehringer. Sehr zu empfehlen, vor allem für jene, die neuere amerikanische Literatur mögen. Aber auch für alle anderen. Einfach herzig.

Ein Buch, das dich zum lachen brachte?
Die Bartimaeus-Trilogie von Jonathan Strout. Awww, die beste Erfindung seit es Fußnoten gibt! Wer es noch nicht gelesen hat, sollte das schleunigst nachholen.
Was mich auch sehr zum Lachen brachte war "Das Licht der Phantasie" von Terry Pratchett. Ich glaube meine Mitbewohner haben mich in der Zeit als ich es gelesen habe für bekloppt gehalten, weil immer mitten in der Nacht haltloses Kichern aus meinem Zimmer kam. Ich muss mir bei Gelegenheit mal den Rest der Scheibenwelt-Romane zulegen. Und ich habe taufend Refepte für Fuppen! Fuppen! Ich haffe Fuppen! Hihi.

Ein Buch, das dich zum weinen brachte?
"Hufspuren in meinem Herzen" von Eva Hüttemann. Das habe ich vor Jahren mehrmals gelesen, zu meinen Reiterzeiten, unter anderem nachdem mein Pferdchen gestorben ist. Da war ich glaube ich sechzehn oder so, und dieses Buch hat genau meine Gefühlslage beschrieben.

Dein liebstes Buch als Kind?
Ich muss zugeben, ich war ein großer Fan von Enid Blyton. Flitzerums Ferien habe ich geliebt, außerdem wollte ich früher immer auf ein Internat gehen, weil ich Hanni & Nanni so toll fand. :ugly:

Eine Kuriosität in deinem Bücherregal?
Ein bisschen kurios ist sicher das Mathelehrbuch von 1924, welches ich bei unserem jüngsten Wasserrohrbruch auf unserem Dachboden gefunden und mir aus irgendeinem Grund unter den Nagel gerissen habe. Dabei hasse ich Mathe.

Ein Buch, das noch geschrieben werden sollte?
"Von der Endlichkeit der Zuneigung. Ein Erklärungsansatz"

Ein Buch, das niemals hätte geschrieben werden sollen?
Na, Bücher haben schon alle ihre Daseinsberechtigung. Aber ich werde zum Beispiel einfach nicht warm mit Uwe Johnsons "Mutmaßungen über Jakob". Und auf die Bohlenbiographie hätte die Welt sicher auch verzichten können. Wenngleich ich sie nicht gelesen habe, wie ich anmerken möchte!

Ein Buch, das du schon immer mal lesen wolltest?
Ich hab es immer noch nicht geschafft, "Das Bildnis des Dorian Grey" von Wilde zu lesen.

Das Buch für die einsame Insel?
Och, ich glaube da würde ich auf Tolkiens "Silmarillion" zurückgreifen. Damit kann man sich eine Weile beschäftigen und es enthält Geschichten für jede Stimmung.

Welches deiner Bücher hat das schönste Cover/die schönste Aufmachung?
Das ist doch mal eine nette Frage für einen visüllen Menschen wie mich *g*. Ich glaube, von der Aufmachung her habe ich drei Lieblinge in meinem Regal stehen:
1. Pride & Prejudice von Jane Austen. Das habe ich von der lieben TarVanimelde mal zum Geburtstag bekommen. Leider weiß ich den Verlag gerade nicht, da sich das Buch an meinem Studienort befindet und ich gerade Zuhause bin, aber es ist eine ganz tolle Harcoverausgabe mit wunderschönem Cover und sehr schönen Zeichnungen versehen.
2. Meine Lord of the Rings-Ausgabe, in rotes Leder gebunden und mit goldenen und bunten Lettern versehen in einem passenden Schuber. Herrlich.
3. Meine Ausgabe von Walter Moers' "Stadt der träumenden Bücher", erst letzte Woche gekauft, erschienen in der Ferienbibliothek-Reihe vom Piperverlag, die ich weiter oben schon erwähnt habe. Wattiert und mit Zeichnungen. :herzchen:

Wo liest du am liebsten?
In meinem Zimmer. Dort herrscht einfach die richtige Stimmung für Bücher. In einem schönen Café ist Lesen aber auch toll, auch wenn ich dort dann lieber Zeitung als Bücher lese.

Absolutes Lieblingsbuch aller Zeiten?
Hm. Ich kann mich nur schwer entscheiden zwischen Milan Kundera: Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins und Pascal Mercier: Nachtzug nach Lissabon. Ich glaube Kundera gewinnt. Weil seine Sicht der Dinge mir immer wieder die Augen öffnet und weil ich seinen Stil noch ein winziges bisschen lieber mag als den von Mercier. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins enthält alles, was ich an einem Roman mag. Die Hauptcharaktere sind vielschichtig und die Figur der Teresa ist wohl die Romanfigur, die mir am deutlichsten von allen Romanfiguren hängen geblieben ist. Sie ist so zerbrechlich und zutiefst menschlich. Kundera spricht Dinge aus, die so offensichtlich und so wahr sind, über die man sich aber trotzdem noch nie Gedanken gemacht hat.
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2 Kommentare:

Marina hat gesagt…

Aww. :herzchen:
Darf ich klauen?
*dackelblick*

Catriona hat gesagt…

Na aber sicher :) Bin schon gespannt auf deine Antworten.