Mittwoch, 16. Juli 2008

Donnerstag, 10. Juli 2008

Kümmert euch halt selber drum!



An Tagen wie heute bin ich zwischendurch geneigt, unsere WG-Auflösung nicht so sehr zu bedauern wie sonst. Bei uns hat es sich nämlich irgendwie eingebürgert, dass für sämtliche bürokratische Angelegenheiten die Damen des Hauses - sprich, Mama B. und ich - zuständig sind.


  • WG-Konto führen? Unser Job.
  • Sich mit den Vermietern in Verbindung setzen, wenn etwas nicht stimmt? Unser Job.
  • Stadtwerke? Unser Job.
  • Telefon und Internet? Unser Job.
  • Handwerker anrufen? Unser Job.
  • Sich mit den dauer-schimpfenden Nachbarn auseinandersetzen? Unser Job.
  • Dinge für die Allgemeinheit anschaffen? Unser Job.


Und jetzt ist es auch eben wieder unser verdammter Job, die Wohnung aufzulösen, sprich, sämtliche Verträge zu kündigen und vor allem die besagten Dinge, die der WG-Allgemeinheit gehören und die niemand mitnehmen will, an den Mann zu bringen. Dazu gehören Dinge wie Mikrowelle, Barhocker, Küchentisch, Gästesofa, und eben auch unsere Waschmaschine. Für Letztere haben wir zwei hocherfreute Abnehmer, eine befreundete Mädels-WG, gefunden. Und da wir heute noch unseren Umzugsbulli haben, weil Mama B. und ich gestern meinen ganzen Kram zu meinen Eltern gebracht haben, haben wir den Mädels angeboten, die Waschmaschine heute vorbeizubringen. In unserem Umfeld hat nun mal niemand ein Auto. Wir waren erstens einfach froh, dass wir das Ding los sind und dass wir zweitens unseren Freunden noch eine Freude damit machen können.

Und jetzt sind unsere beiden Herren Mitbewohner allen Ernstes total angefressen, weil wir nun für die letzte Woche keine Waschmaschine mehr haben.

DANN KÜMMERT EUCH HALT SELBER UM DEN SCHEIß, VERDAMMT!

Dienstag, 8. Juli 2008

Aus aktuellem Anlass...

... um mich vor'm Lernen zu drücken. Mal wieder ein Stöckchen, diesmal über Filme.


1. Welchen Film hast Du Dir zuletzt im Kino angesehen? Wie war er?
Das war "Things we lost in the fire". Hat mir sehr gut gefallen. Benicio del Toro ist der Prototyp des abgef*ckten Junkies (ähem, das ist jetzt positiv gemeint, ne *fuchtel*) und Halle Barry war - ich muss es mal so sagen - einfach so wunderschön, dass ich ganz hingerissen war (diese Naheaufnahmen von ihrem Gesicht... mei...). Und ganz abgesehen davon war ihre schauspielerische Leistung toll. Der Film ist sehr still und sehr nahegehend, ohne sentimental zu sein. Kann ich weiterempfehlen.

2. Welchen Film MUSS man im Kino gesehen haben?
Ich hab gestern "House of flying Daggers" gesehen (den ich großartig fand, auch wenn Zhang Ziyi das weibliche Pendant zu Orlando Bloom ist und nicht mehr als drei Gesichtsausdrücke auf Lager hat). Und mir ging die ganze Zeit durch den Kopf, dass dieser Film auf die Kinoleinwand gehört. Und nebenbei bin ich ganz stolz auf mich, weil ich ihn auf Chinesisch angeschaut und sogar was verstanden hab von dem was sie da sagten! Ha!

3. Welchen Film hast du mehr als 10 Mal gesehen?
Die alte Star Wars-Reihe. Konnte ich mir mit meiner Schwester alle paar Tage reinziehen.

4. Von welchem Film kannst du am meisten zitieren?
Das müsste "Life of Brian" sein.

5. Welchen Film hast du nie gesehen, obwohl alle Welt ihn sooo gut findet?
Der Pate. *hust* Steht aber auf jeden Fall auf der Liste.

6. Welches ist der nächste Film den du dir im Kino anschauen wirst?
Ich wollte ja eigentlich "Mein Bruder ist ein Einzelkind" sehen, aber der lief in unserem Programmkino nur 2 Wochen. Und "Brügge sehen... und sterben?" hab ich auch verpasst. *hng* Der nächste dürfte dann "XXY" sein. Oh, und auf jeden Fall "So ist Paris".

7. Ein komischer, aber guter Film?
Donnie Darko.

8. So alt und so gut?
Puh. Ich bin nicht gerade bewandert was alte Filme angeht. Außerdem - was heißt schon alt? Ist "vor 2000" schon alt? Oder "vor der Wende"? Jedenfalls schon etwas älter und ganz wundervoll ist "Der kleine Lord", die Version von 1980 mit Sir Alec Guiness.

9. Der Kultfilm schlechthin?
Life of Brian.

10. Was hast du als Kind gerne geschaut?
Den kleinen Lord zum Beispiel. Oder "Balto" - so ein Zeichentrickfilm über einen Schlittenhund.

11. Welche Filmfigur findest du besonders toll und warum?
Bob Harris (Bill Murray) aus "Lost in Translation" fand ich super, weil so menschlich.

12. Warum hab ich mir bloß diesen Scheiß angeguckt?
"Mitten ins Herz - Ein Song für dich". Oh Gott, war der schlecht. Ich hab mich richtig fremd geschämt. So mies war Hugh Grant nicht mehr seit "Mickey Blue Eyes" (der war noch schlechter).

13. Dein Lieblingsregisseur (mit einer Auswahl von drei Filmen)?
Na, wie gut dass mein Lieblingsregisseur nur drei Filme gemacht hat. Diese wären "Strictly Ballroom", "Romeo + Juliet" und "Moulin Rouge", und zwar vom guten Herrn Baz Luhrmann. Manche finden seinen stil zu schrill, ich find's toll. Wer auch richtig gute Filme macht sind Darren Aronofsky und Alejandro González Iñárritu.

14. Lieblingsschauspieler/ -innen (Mehrfachnennungen möglich)?
in der Herrenriege: Hugh Jackman, Ewan McGregor, Al Pacino (au Mann, ist der gut - umso peinlicher, dass ich "Der Pate" immer noch nicht gesehen habe), Guillaume Canet (aus naheliegenden Gründen) und - auch wenn ich dafür gelyncht werde - Leonardo DiCaprio. Kommt schon Leute, der Junge kann schauspielern. Er macht nur ab und zu die falschen Filme.
in der Damenriege: Rachel Weisz, Judi Dench, Audrey Tautou, Scarlett Johansson, Natalie Portman. Und Emmanuelle Béart. Weil :herzchen:

15. Mit welcher Art Filme kannst du nichts anfangen?
Splattermovies und Teeniekomödien.

16. Das beste Drama?
Oh, das ist schwierig, wo ich doch so ein Dramenfan bin und es in diesem Genre so viele tolle Filme gibt. Ich sag mal spontan "The Fountain". Oder ist das eher Fantasy? Naja, jedenfalls ist es auch dramatisch.

17. Der beste Thriller?
Sowas gucke ich seit "Sieben" nicht mehr. Zu viel Angst.

18. Die beste Komödie?
Hum. Ich hab mich neulich bei "Wo ist Fred?" halb totgelacht, auch wenn der Film eigentlich ziemlich doof ist und mit Sicherheit nicht die beste Komödie. Aber mir fällt gerade keine andere ein. Es sei denn "Love actually" zählt als Komödie.

19. Das beste Movie-Musical?
High School Musical? *hust* Nein, das beste Musical ist eindeutig "Moulin Rouge". Wobei ich "Grease" ja auch herrlich finde.

20. Der bedrückendste Film aller Zeiten?
Schindlers Liste.

21. Welcher Soundtrack ist dein Lieblingssoundtrack?
Den Da Vinci Code-Soundtrack finde ich genial. Außerdem mag ich Soundtracks, in denen Opern vorkommen, wie zum Beispiel in dem von "The Man who cried".

Samstag, 5. Juli 2008

Entrümpeln.



*staub wegpust*

Auch wenn sich hier ewig nichts getan hat: Ich lebe noch und es passieren sogar Dinge in meinem Leben. Ich hatte nur in den letzten Monaten keine Lust, darüber zu bloggen, aber heute gibt's mal ein Update, gepaart mit einem neuen Layout. Ab und zu braucht Mensch ja mal ein neues Umfeld. Das sage ich mir im Moment ständig, um mir unsere WG-Auflösung schönzureden. WG-Auflösung? Moment, ja, da war was... Ich selber verschwinde für die nächsten 3 Monate erstmal aus Rain-City (wobei ich, seit ich Faithens grandioses book review von "Bis(s) zum Morgengrauen" lese, das Wetter im Münsterland doch etwas positiver beurteile) nach Bonn zum Praktikum. Und Mitwohni K. haut für ein Auslandssemester zu die Franzosen ab, während Mitwohni G. sein Mathestudium nach einem 1,0-Vordiplom schmeißt, weil er beschlossen hat, dass ein Jurastudium in Berlin viel cooler wäre (mei). WG-Mama B. ist also die einzige, die hier bleibt, und somit haben wir beschlossen, unsere WG aufzulösen. Was ich überhaupt nicht schlimm finde. Weil - Mensch braucht ja ab und zu mal ein neues Umfeld. Und überhaupt bringt G. ja nie den Müll raus. Und unsere Vermieter sind zwar nett, kriegen aber nie was auf die Reihe. Und sowieso muss ich mal raus aus dieser Stadt und...

... wäääääääääääääääääääääääääääääääääääääääääh. ICH WILL NICHT WEG!!!!!11eineins.

...

'Tschuldigung. Geht wieder.

Wie auch immer, so sieht's aus. Über die weiteren Vorkommnisse meines Lebens hier ein kurzer Überblick:

  • Umzugsstatus: Kisten. Koffer. Reisetaschen. Überall in der Wohnung. Nächste Woche isses soweit.
  • WG-Status: G. muss den Müll noch rausbringen. Das erwähnte ich bereits. Ansonsten herrscht bereits Abschiedsstimmung.
  • Klausurenphasenstatus: Überfordert. Auch wenn nur halb soviele Klausuren anstehen wie im letzten Semester. Verwaltungsprozessrecht ist einfach die größte Grütze die es gibt. Noch schlimmer als Verwaltungsrecht.
  • Bachelorabschlussstatus: Planung ist in Gang gesetzt, Betreuung und Thema gefunden. Der Arbeitstitel lautet: "Der Klimawandel als sicherheitspolitisches Risiko am Beispiel Bangladesch". Ich bin fast ein bisschen stolz auf mich. Übrigens bin ich bei meiner betreuenden Dozentin am Freitag zum Grillen eingeladen. Ich will einen Nachtisch machen und hab mir in den Kopf gesetzt, dass es unbedingt etwas mit Vanille und Couscous sein muss :ugly:, aber der gestrige Versuch eines Vanille-Couscous-Sahne-Crumbles ist irgendwie in die Hose gegangen :uglyugly:. Irgendwelche konstruktiven Vorschläge?
  • Beziehungsstatus: Reden wir nicht drüber.
  • Gartenstatus: Unsere Gärtner haben vorgestern mal wieder alles plattgemacht. Trotzdem sonnen sich gerade drei Kaninchen auf der Wiese. Unser Igel hat auch mal wieder vorbeigeschaut, ist aber von den Elstern weggejagt worden (normalerweise ärgern die immer die Kaninchen, aber die stören sich inzwischen nicht mehr dran). Eichhörnchen Fred verbuddelt mal wieder seine Schätze in den Zwiebeltöpfen auf dem Balkon. Wie werde ich das vermissen. *schnüff*
  • Buchstatus: Ich überlege ernsthaft, ob ich "Schmetterling und Taucherglocke" nicht für die "Bis(s)"-Reihe unterbrechen soll. Ich muss wissen ob es tatsächlich so ist wie Faith es beschreibt.
  • Status der Nudeln auf dem Herd: Al dente.

Das ist also der aktuelle Stand der Dinge. Und jetzt kochen die Nudeln über - ich muss weg!

:o)

Montag, 7. April 2008

Welcome home.


Tja, kaum bin ich (endlich) wieder zurück aus dem Heimaturlaub, gibt es wieder etwas, über das ich bloggen kann. Und über was wird das sein? Richtig. Uni. Gerade mal einen Tag lang wieder da, schon könnte ich mich schwarz ärgern. Wobei dieses Mal, ich gebe es zu, die Uni nur zum Teil Schuld ist.
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Jedenfalls.
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Ich bin, wie ich gestern erfahren habe, durch zwei Klausuren gefallen. Ganz groß. Bei der einen war es mir völlig klar, bei der anderen bin ich aus allen Wolken gefallen. So ein Scheiß. Nicht nur, dass mein wunderschöner Stundenplan nun durch Verwaltungsprozessrecht am Freitag um 8 Uhr morgens verhunzt wird und ich dieses Semester nun 6 Stunden mehr als erwartet habe... Das Schlimme ist der Druck, unter dem ich jetzt stehe. Wenn ich jetzt durch nur eine weitere Klausur falle, kann es gut sein, dass ich es nicht mehr schaffe, wie geplant schneller als Regelstudienzeit fertig zu werden. Das heißt im Klartext, vielleicht werde ich ein ganzes Semester dranhängen müssen, nur um eine einzige Klausur zu wiederholen. Großartig, nicht?
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Dann habe ich heute noch erfahren, dass eine meiner Hausarbeiten nicht beim Dozenten angekommen ist. Frist ist natürlich abgelaufen, ob er sie jetzt nochmal annimmt weiß ich nicht. Und das ist ausgerechnet der Prof, bei dem ich meine Bachelorarbeit schreiben wollte. Kommt natürlich besonders gut an, so eine verspätet abgegebene Arbeit. Großartig, nicht?
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Ach, und außerdem wurde ein Seminar, das ich un-be-dingt belegen wollte, von einem Proseminar zu einem Hauptseminar umgewandelt, das heißt, ich darf es nicht mehr belegen. Und ein anderes tolles Seminar wurde umgelegt, auf einen Termin, wo ich eine Pflichtveranstaltung habe. Großartig, nicht?
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Sonst war eigentlich nichts mehr. Ach doch, mein Prof in Gesetzliche Schuldverhältnisse ist richtig witzig. Er nannte uns Bachelorstudenten mit hochgezogenen Augenbrauen "Ausländer". Haha.
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Das war also mein erster Unitag. Ich freue mich schon auf dieses Semester. Es wird... großartig. Oder auch nicht.
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Sonntag, 9. März 2008

Ja, mich gibt's noch.



Ich bin noch da. In meinem Leben passiert momentan nur nichts, was bloggenswert wäre. Ich bin momentan bei La Familia, kann also nichts über die WG berichten, Uni ist auch keine, ich schreibe bloß mehr oder weniger erfolgreich an zwei Hausarbeiten herum, mein Ferienjob war jetzt auch nicht so wahnsinnig spannend (ich habe in den letzten drei Wochen gefühlte 3.5 Millionen Glühbirnchendrähte gekürzt) und auch sonst ist mein Leben gerade einfach nur normal und durschnittlich. Ich find's toll. :o)
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Donnerstag, 14. Februar 2008

Dogs have owners. Cats have staff.


Hab mich gerade köstlich amüsiert:





Sonntag, 10. Februar 2008

3, 2, 1... Freiheit!



Es ist jetzt 13:00 Uhr. In genau 24 Stunden ist alles vorbei, die letzte Klausur wird dann geschrieben sein und ich werde so viele Kreuze machen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Danach werde ich gemütlich Kaffee trinken gehen, ein bisschen Bummeln, nett kochen und abends werde ich mir eine halbe Staffel Emergency Room reinziehen. Und übermorgen bin ich dann wieder ansprechbar. ;o)

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Samstag, 9. Februar 2008

Das Leben ist eigentlich doch ganz nett.


Die Weltuntergangsstimmung ist hiermit offiziell beendet.
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Wie kommt's? Keine Ahnung. Am Montag stehen zwar noch zwei Klausuren an, aber naja. Is' halt so, lässt sich eh nicht ändern, wenn ich durchfalle muss ich halt nochmal ran und mein Leben hängt nicht davon ab. Sag ich mir gerade. Hilft irgendwie. ;o)
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Außerdem ist das Wetter toll, meine Mama kommt am Wochenende und wir gehen shoppen und ins Theater und zum Brunch und machen viele tolle Dinge, danach mach ich erstmal Heimaturlaub, ich hab nen Ferienjob und verdiene Geld, was ich dann an Pfingsten in London wieder auf den Kopf hauen kann. Das EDEN-Treffen steht an und ich fahr meine Schwester besuchen. Meine Mitbewohnerin hat mir gestern einen Strauß Blumen geschenkt, einfach so zum Aufbauen, und ich bin heute morgen eine Runde um den See geradelt und hab einfach mal eine halbe Stunde abgeschaltet. Der Klimawandel ist mir gerade echt egal, ich freu mich über die Sonne und die Schneeglöckchen im Garten.
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Eigentlich ist das Leben gar nicht so schlecht.
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;o)
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Donnerstag, 7. Februar 2008

Ich mach' schlapp.


Gerade geht einfach gar nichts mehr. Ich krieg den Stoff für die letzten beiden Klausuren am Montag einfach nicht mehr in meinen Kopf rein, ich will nicht mehr und ich hab das Gefühl, ich kann auch nicht mehr. Ich sitze an meinem Schreibtisch und wünsche mir, es würde endlich Montag sein, andererseits läuft mir die Zeit zum Lernen weg.
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Help? Anyone?
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Mittwoch, 6. Februar 2008

Willkommen im Irrenhaus.


Heute war mal wieder so ein Tag.
Ich wusste ja vorher schon, dass er bescheiden wird - ich meine, 2 Klausuren, das ist einfach nur ätzend. Aber okay. Es kann schlimmer kommen, dachte ich mir heute morgen noch...
...

... und es kam schlimmer.

Die erste Klausur war noch okay, die zweite war... scheiße. Aber gut, das ist gar nicht der Grund warum ich jetzt hier sitze und immer noch in die Tischkante beißen könnte. Der Grund dafür ist Unilogik (ja, das ist ein Oxymoron, gut erkannt).

Jedenfalls.

Ich war ja schon skeptisch bei der Ankündigung, wir würden die Klausur (Europarecht, übrigens) im Schloss schreiben. Das ist an sich nicht ungewöhnlich, da das Schloss der Hauptsitz der Uni ist und somit vor allem aus Verwaltungsräumen, Seminarräumen und Vorlesungssälen besteht. Aber: diese Vorlesungssäle sind klein. Und es gibt viele Juristen und halb-Juristen und Magisterjuristen und Bachelorjuristen, die diese Klausur schreiben wollen. Aber gut. Die werden ja wissen... wie viele Anmeldungen... und wie groß die Säle... und so.

Denkste.

Ich dackel also ins Schloss und werde gleich wieder überrascht. Normalerweise sind die Juristen pingelig, ach was sage ich, sie sind akribisch, was Sitzordnungen angeht. Ihr müsst euch das so vorstellen: Man kommt zum Ort des Verbechens Vorlesungssaal und wird an der Tür von einem übereifrigen HiWi abgefangen. Bevor man hereingelassen wird, zeigt man erstmal Studiausweis und Personalausweis vor und wird strengstens gemustert, ob man auch der ist für den man sich ausgibt. Man könnte ja den Bundespräsidenten schicken, damit der die Klausur für einen schreibt.
Wenn einem dann die eigene Identität bestätigt worden ist, erhält man das Deckblatt für die Klausur, auf dem vermerkt ist, auf welchen Platz man sich zu begeben hat. Mit Sitzreihe und Platznummer. Dadurch wird gewährleistet, dass zwei Reihen vor einem und zwei Reihen hinter einem und vier Plätze rechts und vier Plätze links neben einem niemand sitzt. Man könnte ja abgucken. (Zumindest könnte man das, wenn man in Juraklausuren dafür die Zeit hätte).
Aber heute war alles anders. Ich dackel also ins Schloss (das sagte ich bereits). Komisch, kein HiWi, der einem den Ausweis aus der Hand reißt. Dabei soll die Klausur in 10 Minuten losgehen. Naja. Es kommen immer mehr Studis (und keine HiWis) und es wird relativ schnell klar: Der Saal ist zu klein. Überraschung.
Naja, optimistisch wie wir sind setzen wir uns erstmal. Irgendwohin. Ohne Sitzordnung. Wir werden doch bestimmt eh umziehen müssen...

... bestimmt...

... wenn denn mal einer käme, der uns sowas mitteilen könnte.

15 Minuten nach offziellem Klausurbeginn taucht dann die Horde Hiwis dann auf und verkündet, wir müssten in diesem Raum bleiben. Raummangel und so. Okay, bis dahin beschwer ich mich ja noch gar nicht - ist mir egal wenn ich im Umkreis von einem gefühlten halben Kilometer Durchmesser nicht alleine sitze. Und wenn doch wäre es mir auch egal. Ich will einfach nur anfangen zu schreiben. Erwähnte ich, dass ich Prüfungspaniker bin und vor einer Klausur tausend Tode sterbe? Da ist es wenig hilfreich, wenn der Beginn der Klausur unnötig herausgezögert wird.
Naja, da wir eh alle Platz an Platz sitzen, ist es ja auch wurscht, wer nun genau wo sitzt. Ob nun die Gefahr besteht, dass Hugo Müller von Egon Schmidt abschreibt oder von Karl-Heinrich Hinkel ist nun relativ egal. Sollte man meinen.

Denkste.


Die HiWis verschaffen sich verzweifelt Gehör. "ABER: Wir haben trotzdem eine SITZORDNUNG! Taschen und Jacken an die Seite legen und alle nochmal raus!" Duh.

Sinnfrei ging es damit weiter, dass nun alle in alphabetischer Reihenfolge hereingerufen wurden und sich der Reihe nach hinsetzen mussten (das Chaos, das entsteht, wenn sich 200 Leute in einen kleinen Flur quetschen und Arne Abendrot sich von ganz hinten nach ganz vorne durchkämpfen muss, weil er gerade aufgerufen wird, beschreibe ich lieber nicht). Der Effekt war, dass Hugo Müller nun nicht von Egon Schmidt oder von Karl-Heinrich Hinkel abschreiben kann, sondern von Franz-Josef Meier (weil - sitzt jetzt halt neben ihm). Macht Sinn.
Aaaaber halt. Es geht noch weiter. Anstatt wenigstens alle Studenten nach Alphabet aufzurufen, sortieren die sortierfreudigen HiWis erstmal noch nach Staatsexamens-Juristen, nach Magister-Nebenfach-Juristen, nach Bachelor-Juristen und was es sonst noch so gibt. Achso - Hugo kann leider doch nicht von Franz-Josef abschreiben. Hugo studiert auf Staatsexamen und Franz-Josef auf Bachelor. Die muss man ja trennen und innerhalb dieser Gruppen nochmal alphabetisch sortieren. Erwähnte ich Chaos?

Das ganze dauert eine geschlagene Stunde, meine Nervosität steigert sich ins Unermessliche, für die Bachelorstudenten haben sie vergessen, Papier zu besorgen (danke!) und die Tische sind so klein und schief, dass ich meine Gesetze mindestens dreimal vom Boden aufsammeln muss. Da hilft es auch nicht mehr, dass die Vorlesungssäle im Schloss so hübsch mit Stuck verziert sind.

Duh.


Sonntag, 3. Februar 2008

Vertrocknen für die Wissenschaft.


In unregelmäßigen Abständen - aber vornehmlich während der Klausurenzeit - verfalle ich immer mal wieder in Sinn- und Existenzkrisen. Dann finde ich mein Studium blöd und habe Angst, damit später nichts anfangen zu können (aus vielleicht nicht ganz abwegigen Gründen).

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In diesen Phasen wird mir immer schmerzlich bewusst, dass mir etwas fehlt. Während der Schulzeit war da etwas, was ich irgendwie völlig verloren habe und was ich bitter vermisse in meinem Studium.

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Kreativität.

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Früher habe ich gemalt. Ich habe Gedichte geschrieben. Ich habe meinen Deutsch-LK heiß und innig geliebt und habe mit Feuereifer Goethe interpretiert. Ich war in der schulischen Lyrik-AG, der Philosophie-AG, der Trommel-AG und dem Schulchor. Wo ist das nur geblieben?

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Ich habe das Gefühl, ich vetrockne an der Uni kulturell geradezu. Nicht nur, dass Wissenschaft allgemein selten die Kreativität fördert - hinzu kommt, dass ich mit Politik und Jura auch noch die so ziemlich trockensten Fächer miteinander kombiniert habe, die man sich vorstellen kann. (Okay, wenn ich mir meine germanistikstudierende Mitbewohnerin anschaue - das hat auch nicht viel mit dem zu tun, was man im Deutschunterricht in der Schule macht, zugegeben.)

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Trotzdem. Mich beschleicht immer häufiger das Gefühl, dass ich nicht an eine Universität gehöre. Natürlich, es macht mir schon Spaß, und ich studiere jetzt fertig, ich hab nur noch zwei Semester. Aber mir fehlt es so, einfach mal was zu machen. Nicht immer nur darüber zu reden, was man theoretisch machen könnte, denn das macht man an der Uni vorwiegend.

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Durch akuten Zeitmangel komme ich leider nicht dazu, mich kreativ zu betätigen, selbst wenn ich wollte. Das wird im Sommersemester hoffentlich besser, da habe ich mehr Zeit. Himmel sei Dank, denn so geht es echt nicht weiter. So macht mir studieren keinen Spaß. Ich brauche dringend, ganz dringend Ausgleich.

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Donnerstag, 31. Januar 2008

No wonder our perception of beauty is distorted.


Die "dove's campaign for real beauty" ist eine total tolle Sache, wie ich finde. Gerade habe ich dieses Video gefunden. Ich wollte es euch nicht vorenthalten





Same Procedure as every Donnerstagmorgen.

Unsere WG hat einen ganz besonderen Luxus, den wir sehr zu schätzen wissen (neben der Spülmaschine, Badewanne und den netten, wenn auch verpeilten Vermietern *gnihi*). Dieser Luxus ist ein riesengroßer, wunderschöner Garten.
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Wir wohnen ja in einem Mehrfamilienhaus, aber außer uns nutzt komischerweise niemand das Grün hinterm Haus, also haben wir geschätzte 1000qm² für uns alleine, um im Sommer draußen zu grillen, uns zu sonnen oder die beachtliche Fauna zu bewundern. Ich lebe in der Stadt, die vermutlich die höchste Kaninchenpopulation Deutschlands aufweist. Allein in unserem Garten sieht man nie weniger als vier oder fünf Kaninchen. Ich habe das noch nirgendwo anders so erlebt, dass überall in den Vorgärten, Stadtparks, auf den Schulhöfen und auf Verkehrsinseln (!) so viele Kaninchen herumwuseln, die sich an Menschen kein bisschen stören. Hier ist das schon fast eine Plage, aber wenn ich am Schreibtisch sitze (der netterweise zum Garten hin steht), dann breche ich trotzdem immer in haltloses Entzücken aus. Zu den Kaninchen kommen noch 2 zahme Eichhörnchen, die immer auf meiner Fensterbank herumturnen (*squeeee*), ein Grünspecht, ein Igel, und letztens hab ich frühmorgens sogar einen Fuchs in unserem Garten herumschleichen sehen.
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Unser Garten ist also der reinste Privatzoo, und wir lieben ihn heiß und innig. Wenn, ja wenn...
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... da nicht die Donnerstage wären.
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Zu unserem Garten gehören nämlich auch Gärtner. Ja, einer reicht natürlich nicht. Es müssen so ungefähr 8 bis 12 sein. Im Ernst. Das ist nicht übertrieben.
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Es handelt sich also eher um ein Rudel Gärtner. (Nein, ich bin noch nicht dazu übergegangen, sie zu unserem Privatzoo dazu zu zählen *hust*).
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Jedenfalls: Das Rudel Gärtner rückt jeden Donnerstag Morgen um 8 Uhr an. Wer sich jetzt so typische Gärtner mit grünem Kittel und Harke vorstellt, der hat sich getäuscht. Nein. Die haben wahre Mörderinstrumente dabei! Kettensägen und Riesenstaubsauger und Rasenmäher die aussehen wie Kriegspanzer. Das sind Turbogärtner!
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Es ist nun so, dass die Gärtner unseren Garten einmal wöchentlich mit ihren Gerätschaften vergewaltigen und alles platt machen, was ihnen unter die Monstergerätschaften kommt. Die schneiden und mähen und pusten und saugen was das Zeug hält, und nachher sieht unser armer Garten immer aus wie Harry, nachdem Petunia ihm mit einer Haushaltsschere die Haare geschnitten hat. Hinzu kommt, dass sie nicht nur radikalen Kahlschlag betreiben - was sie tun ist zum größten Teil auch einfach sinnlos. Die Mähen den Rasen bei jedem (jedem!) Wetter, ob's nun trocken oder nass ist. Und hier ist es oft nass! Das heißt, danach sieht der Rasen eher aus wie ein umgepflügter Acker. Und das Herbstlaub entsorgen sie nicht, sondern pusten es quasi mit riesengroßen Fönen unter's Gebüsch. Wo es nach spätestens zwei Stunden vom Wind natürlich wieder hübsch im Garten verteilt worden ist. Sehr effektiv also.
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Und nicht nur das: Diese gärtnerischen Mörderinstrumente sind... wie soll ich es sagen... laut?! Sehr laut. Sehr, sehr laut. Klar, dass Donnerstag der einzige Tag in der Woche ist, an dem ich nicht um 8 Uhr morgens Uni habe, oder? Hmpf.
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Hach ja. Naja. Wenn wir Besuch kriegen und unser Garten bewundert wird, und wir auf die Frage "Wie haltet ihr den denn in Stand?" antworten mit "Wir haben Gärtner. Viele davon.", dann ernten wir meistens neidische Blicke.
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Wir beißen dann die Zähne zusammen, lächeln und nicken. Welche Studenten-WG hat schon einen Garten. Und Gärtner. Viele davon.
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Sonntag, 27. Januar 2008

Die Folgen des Klimawandels II.


Kleiner Nachtrag zu meinem gestrigen Eintrag: Auf SPON gibt's eine ganze Reihe Artikel über das Artensterben. Man kann vom Spiegel halten was man will, aber diese Artikel sind doch sehr interessant:
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Samstag, 26. Januar 2008

Forgetting Snow.


Klimawandel.
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Das Thema beschäftigt mich schon eine ganze Weile, und je mehr es in den Medien wieder verschwindet, desto mehr beunruhigt es mich.
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Gestern habe ich die ersten Schneeglöckchen und Tulpen (!) sprießen sehen. Im Januar. Das ist so krank. Gerade scheint draußen bei circa 14 Grad die Sonne. Okay, ich wohne inzwischen nicht mehr in Hessisch-Sibirien, sondern im Münsterland, hier ist das sowieso was anderes, aber SO krass darf - sollte - es doch eigentlich nicht sein. Hier lag dieses Jahr nicht ein einziges Mal Schnee, und auch in Hessisch-Sibirien sieht's damit echt mau aus.
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Ich erinnere mich daran, dass ich während meiner Grundschulzeit im Winter wochenlang durch den Schnee zur Schule gestapft bin. Eine Zecke habe ich mit 14 zum ersten Mal gesehen. Zum Skifahren musste man nicht in die Schweiz fahren, sondern um die Ecke ins Sauerland. Da laufen sich nun die Schneekanonen heiß.
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Ich finde das beängstigend. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, ich bin in meinem Umfeld die einzige, die es besorgniserregend findet, im Januar Aussichten darauf zu haben, im nächsten Monat im T-Shirt herumlaufen zu können. Die es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren kann, in einen Billigflieger zu steigen. Die wirklich Angst vor den Folgen des Klimawandels hat.
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Ja, ich habe Angst davor, dass der Meeresspiegel weiter ansteigt. Dass sich die Wüsten ausbreiten, dass bis zu 50% (!) der Tierarten aussterben werden, dass sich Seuchen verbreiten weil die Krankheitsträger nicht mehr absterben, dass es ständig zu gewaltigen Unwettern und zu Dürren kommt, dass die Ozeane völlig kollabieren, dass die Meeresströme versiegen und es langfristig zu plötzlichen Kälteeinbrüchen kommt.
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Ich finde es zum heulen, dass ich in meiner Heimat voraussichtlich keinen richtigen Winter mehr erleben werde.
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Bin ich irgendwie hysterisch?
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Dienstag, 22. Januar 2008

Eine tolle tiefe Stimme weniger. *schnief*

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Heath Ledger ist tot. Meh. Ich bin richtig traurig... *schnief*

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Sonntag, 20. Januar 2008

Fangirl.


Ich bin verliiiiiiehiiieeebt...



... Awww... Isser nicht toll? :herzchen: Und diese Stimme... diese Haare... diese Augen... Hach... Wenn mich jemand sucht: Ich sitze vorm Computer und geh' nie wieder weg. Hach...



Donnerstag, 10. Januar 2008

Eine eigene Band.

Hihi, nein, keine Panik, ich gründe keine eigene Band. Ihr werdet meine Stimme niemals im Radio hören, Glück für euch. Ich habe Stina nur ein Stöcken geklaut, bei dem man sich nach dem Zufallsprinzip ein fiktives erstes Album mit einem fiktiven Titel für die fiktive eigene Band bastelt. Das Rezept dafür sieht folgendermaßen aus:

1. http://en.wikipedia.org/
Man lässt sich bei Wikipedia einen zufälligen Artikel ausspucken. Der ist dann der Bandname.
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2. http://www.quotationspage.com/random.php3
Die letzten vier Worte des letzten Zufallszitats von dieser Seite sind der Albumtitel.
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3. http://www.flickr.com/explore/interesting/7days
Irgendeine Seite bei Flickr, das dritte Bild ist das Albumcover.
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Und nicht schummeln!
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Meine Band hieße "current mirror", das Album trüge den Namen "the risk he takes" und das Albumcover sähe folgendermaßen aus:


Der Name wirkt von AC/DC nachgemacht ("current mirror" bedeutet Stromspiegel, fragt mich nicht, was das ist, aber es hat was mit Physik zu tun), der Albumtitel klingt wie eine Kapitelüberschrift in einem Salman Rushdie-Roman und das Cover erinnert irgendwie an das vom Placebo-Album "Meds". Aber irgendwie gefällt's mir. Ich finde, es klingt, als könnte es das durchaus geben, oder? *gnihi*
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Montag, 7. Januar 2008

Mist.


Heute ist so ein Tag, den man aus dem Kalender streichen könnte.
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Ist ja nicht so, dass ich eh schon schlecht drauf wäre weil ich einen herben Rückschlag meines Experiments (jaaa, ich weiß, der Abschlussbericht ist längst überflüssig) erlebt habe. Trotz meines Terminkalenders (ihr erinnert euch) habe ich es nämlich nicht auf die Kette bekommen, dass die UN-Simulation an der ich im April teilnehmen werde zum Zeitpunkt eines gewissen Treffens stattfindet, welches nun für mich ins Wasser fällt, da ich mich für die Simulation nicht mehr abmelden kann. Wie blöd kann man sein.
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Jedenfalls, der heutige Tag fing damit an, dass ich um 8 Uhr morgens mit Mitbewohner K... nennen wir ihn der Einfachheit halber Bodo, ich hab' die Abkürzungen satt... der Tag fing also damit an, dass ich mit Mitbewohner Bodo in Streit geriet. Habe ich bereits erwähnt, dass ich mittlerweile nach einigen Wochen des Zusammenlebens herausgefunden habe, wo Bodos Schwächen liegen? Ich wusste ja - so niedlich er ist, auch er kann nicht perfekt sein. Ha! Naja, jedenfalls: Bodo ist ein fürchterlicher Besserwisser. Das birgt in Kombination mit meiner Reizbarkeit und der Tatsache, dass wir nie (aber auch wirklich nie) einer Meinung sind, nun ja, sagen wir mal... Konfliktpotenzial. Also, wir tragen das eigentlich immer sehr konstruktiv aus, aber manchmal platzt mir einfach der Kragen, weil er einfach IMMER Recht haben muss und die Meinung des anderen ins Lächerliche zieht. So auch heute morgen. Der Tag fing also super an.
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Es ging weiter mit einem nervigen Seminar, gehalten von einer Frau ohne Sinn und Verstand und mit einer eigenartigen Idee davon, wie eine Powerpoint-Präsentation auszusehen hat.
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Danach Chinesisch - eigentlich gehe ich da total gerne hin, aber über meine Verwaltungsrechtklausur hab ich es nicht geschafft, den Stoff nachzuarbeiten. Es war eine Katastrophe. Schonmal versucht, einen Text zu verstehen, den ihr nicht einmal lesen könnt weil euch die Schriftzeichen nicht mehr einfallen? Man kommt sich vor wie der reinste Analphabet.
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Zu allem Überfluss wurde die Chinesischklausur umgelegt, sodass ich jetzt nicht nur 5 Klausuren in einer Woche, sondern auch noch zwei an einem Tag direkt hintereinander habe. Na danke.
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Weiter ging es mit den einzigen beiden Freistunden des Tages, die ich mit einem blutigen tintenreichen Kampf mit meinem Drucker verbrachte, der sich weigerte, mein Referat für Internationale Umweltpolitik auszudrucken. Die Tinte werde ich für den Rest der Woche nicht mehr von meinen Fingern bekommen. Gah.
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Dann bin ich nochmal schnell in die Buchhandlung und musste zähneknirschend 60 Euro für neue Gesetzestexte ausgeben. Die scheiß Dinger werden aber auch ständig neu herausgegeben. Bin ich Krösus? Die Jurisprudenz macht nicht reich, wie viele Leute immer denken, sondern als Student derselben in erster Linie erstmal arm.
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Zwischenzeitlich erhielt ich eine SMS, dass meine Referatspartnerin für besagtes Umweltpolitikseminar krank geworden ist. Das Referat müssen wir (bzw. jetzt ich) übermorgen halten. Bedauerlicherweise hat die Dame es noch nicht geschafft, irgendetwas vorzubereiten. Macht nichts, ich lege doch gerne Nachtschichten ein.
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Weiter ging der Tag damit, dass ich auf dem Weg zum nächsten Seminar in einen strömenden Regenguss kam. In unseren Breiten gilt die sogenannte "Viertel vor - Viertel nach-Regel". Es fängt grundsätzlich immer zwischen viertel vor und viertel nach der geraden Stundenzahlen an zu regnen. Sprich: Immer zwischen den einzelnen Veranstaltungen. In dem Seminarraum war dann auch noch die Heizung ausgefallen, ich war patschnass durfte 1 1/2 Stunden frieren.
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Habe ich schon erwähnt, dass mir währenddessen ein Fingernagel eingerissen ist? Und zwar nicht so ein bisschen, sondern auf die fiese und schmerzhafte Art.
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Zur nächsten Verantaltung musste ich quer durch die halbe Stadt fahren. Natürlich sprang mir die Fahrradkette ab und ich bekam sie nicht mehr drauf. Und: genau - viertelvorviertelnach - es regnete kübelweise. Natürlich nur bis ich den Vorlesungssaal betrat...
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... wo ich hätte einschlafen können. Polizei- und Ordnungsrecht. Das einzig Interessante daran war, dass ich jetzt weiß, was ein Bilanzsuizid ist. Vereinfacht gesagt: Selbstmord ist ja bekanntlich gesetzlich verboten. Wenn ihr aber rational die Vor- und Nachteile eures Lebens abwägt und rational zu dem Schluss kommt, dass ihr keinen Bock mehr habt, dürft ihr euch getrost von der Brücke stürzen und man darf euch nicht daran hindern oder gar bestrafen. Wär ja auch frech, wenn man euch einen Bußgeldbescheid hinterherwerfen würde. Selbst die Beihilfe zu einem Bilanzsuizid ist u.U. nicht strafbar. Gut zu wissen. Der Rest der Verantstaltung war jedenfalls totlangweilig (im wahrsten Sinne des Wortes) und ich fragte mich einmal mehr, warum ich eigentlich studiere, was ich studiere.
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Als ich dann endlich nach Hause komme, ist mein Zimmer kalt und der Kühlschrank leer. Der Drucker druckt immer noch nicht und haue mir den Zeh am Türrahmen an.
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Ich geh' jetzt ins Bett.
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