Montag, 7. Januar 2008

Mist.


Heute ist so ein Tag, den man aus dem Kalender streichen könnte.
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Ist ja nicht so, dass ich eh schon schlecht drauf wäre weil ich einen herben Rückschlag meines Experiments (jaaa, ich weiß, der Abschlussbericht ist längst überflüssig) erlebt habe. Trotz meines Terminkalenders (ihr erinnert euch) habe ich es nämlich nicht auf die Kette bekommen, dass die UN-Simulation an der ich im April teilnehmen werde zum Zeitpunkt eines gewissen Treffens stattfindet, welches nun für mich ins Wasser fällt, da ich mich für die Simulation nicht mehr abmelden kann. Wie blöd kann man sein.
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Jedenfalls, der heutige Tag fing damit an, dass ich um 8 Uhr morgens mit Mitbewohner K... nennen wir ihn der Einfachheit halber Bodo, ich hab' die Abkürzungen satt... der Tag fing also damit an, dass ich mit Mitbewohner Bodo in Streit geriet. Habe ich bereits erwähnt, dass ich mittlerweile nach einigen Wochen des Zusammenlebens herausgefunden habe, wo Bodos Schwächen liegen? Ich wusste ja - so niedlich er ist, auch er kann nicht perfekt sein. Ha! Naja, jedenfalls: Bodo ist ein fürchterlicher Besserwisser. Das birgt in Kombination mit meiner Reizbarkeit und der Tatsache, dass wir nie (aber auch wirklich nie) einer Meinung sind, nun ja, sagen wir mal... Konfliktpotenzial. Also, wir tragen das eigentlich immer sehr konstruktiv aus, aber manchmal platzt mir einfach der Kragen, weil er einfach IMMER Recht haben muss und die Meinung des anderen ins Lächerliche zieht. So auch heute morgen. Der Tag fing also super an.
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Es ging weiter mit einem nervigen Seminar, gehalten von einer Frau ohne Sinn und Verstand und mit einer eigenartigen Idee davon, wie eine Powerpoint-Präsentation auszusehen hat.
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Danach Chinesisch - eigentlich gehe ich da total gerne hin, aber über meine Verwaltungsrechtklausur hab ich es nicht geschafft, den Stoff nachzuarbeiten. Es war eine Katastrophe. Schonmal versucht, einen Text zu verstehen, den ihr nicht einmal lesen könnt weil euch die Schriftzeichen nicht mehr einfallen? Man kommt sich vor wie der reinste Analphabet.
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Zu allem Überfluss wurde die Chinesischklausur umgelegt, sodass ich jetzt nicht nur 5 Klausuren in einer Woche, sondern auch noch zwei an einem Tag direkt hintereinander habe. Na danke.
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Weiter ging es mit den einzigen beiden Freistunden des Tages, die ich mit einem blutigen tintenreichen Kampf mit meinem Drucker verbrachte, der sich weigerte, mein Referat für Internationale Umweltpolitik auszudrucken. Die Tinte werde ich für den Rest der Woche nicht mehr von meinen Fingern bekommen. Gah.
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Dann bin ich nochmal schnell in die Buchhandlung und musste zähneknirschend 60 Euro für neue Gesetzestexte ausgeben. Die scheiß Dinger werden aber auch ständig neu herausgegeben. Bin ich Krösus? Die Jurisprudenz macht nicht reich, wie viele Leute immer denken, sondern als Student derselben in erster Linie erstmal arm.
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Zwischenzeitlich erhielt ich eine SMS, dass meine Referatspartnerin für besagtes Umweltpolitikseminar krank geworden ist. Das Referat müssen wir (bzw. jetzt ich) übermorgen halten. Bedauerlicherweise hat die Dame es noch nicht geschafft, irgendetwas vorzubereiten. Macht nichts, ich lege doch gerne Nachtschichten ein.
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Weiter ging der Tag damit, dass ich auf dem Weg zum nächsten Seminar in einen strömenden Regenguss kam. In unseren Breiten gilt die sogenannte "Viertel vor - Viertel nach-Regel". Es fängt grundsätzlich immer zwischen viertel vor und viertel nach der geraden Stundenzahlen an zu regnen. Sprich: Immer zwischen den einzelnen Veranstaltungen. In dem Seminarraum war dann auch noch die Heizung ausgefallen, ich war patschnass durfte 1 1/2 Stunden frieren.
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Habe ich schon erwähnt, dass mir währenddessen ein Fingernagel eingerissen ist? Und zwar nicht so ein bisschen, sondern auf die fiese und schmerzhafte Art.
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Zur nächsten Verantaltung musste ich quer durch die halbe Stadt fahren. Natürlich sprang mir die Fahrradkette ab und ich bekam sie nicht mehr drauf. Und: genau - viertelvorviertelnach - es regnete kübelweise. Natürlich nur bis ich den Vorlesungssaal betrat...
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... wo ich hätte einschlafen können. Polizei- und Ordnungsrecht. Das einzig Interessante daran war, dass ich jetzt weiß, was ein Bilanzsuizid ist. Vereinfacht gesagt: Selbstmord ist ja bekanntlich gesetzlich verboten. Wenn ihr aber rational die Vor- und Nachteile eures Lebens abwägt und rational zu dem Schluss kommt, dass ihr keinen Bock mehr habt, dürft ihr euch getrost von der Brücke stürzen und man darf euch nicht daran hindern oder gar bestrafen. Wär ja auch frech, wenn man euch einen Bußgeldbescheid hinterherwerfen würde. Selbst die Beihilfe zu einem Bilanzsuizid ist u.U. nicht strafbar. Gut zu wissen. Der Rest der Verantstaltung war jedenfalls totlangweilig (im wahrsten Sinne des Wortes) und ich fragte mich einmal mehr, warum ich eigentlich studiere, was ich studiere.
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Als ich dann endlich nach Hause komme, ist mein Zimmer kalt und der Kühlschrank leer. Der Drucker druckt immer noch nicht und haue mir den Zeh am Türrahmen an.
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Ich geh' jetzt ins Bett.
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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Oh Mist. Fühl dich mal geflauscht, ja?